Reisebericht
Ein Traum in weiß: Nordschweden wie im Bilderbuch
Die Mütze über beide Ohren und den Reißverschluss der dicksten Winterjacke bis ganz nach oben gezogen, trete ich auf die Holzveranda des typisch-schwedischen, roten Hauses. Ich atme die kalte, klare Winterluft ein und merke wie sie den ganzen Körper durchströmt. Unser Gastgeber und Hausherr steht bereits hinter mir und drängt freundlich zum Aufbruch. Wir haben heute viel vor…
Kopf aus, Freiheit an - durch endloses Weiß auf Huskyschlitten und Schneemobil
Ab dem Zeitpunkt, wo man aus dem Auto steigt und sofort von den laut und energisch-bellenden Huskys empfangen wird, sind alle Gedanken an den Alltag und den Stress daheim ganz weit weg. Nach einer kurzen Einweisung und den ersten Streicheleinheiten für die Hunde, geht es auch direkt los. Jeder hat sein eigenes Gespann und sobald man die Fußbremse des Schlittens löst, kennen die Huskys kein Halten mehr. Es war mein 1. Mal auf einem Huskyschlitten und mir ging ordentlich die Pumpe. Doch schnell gewöhnte man sich an die Hunde und den Schlitten, wie er sanft und stabil durch den Schnee gleitet, so dass sich der Herzschlag wieder beruhigt und der Körper von nichts als Glücksgefühlen durchströmt wird. Gelegentlich unterstützen wir die kräftigen Hunde, wenn es bergaufgeht. Bei einer wohlverdienten Pause für Mensch und Tier, lassen wir uns den dampfendheißen Tee schmecken. Viel Zeit lassen uns die Tiere aber nicht, denn sie wollen weiter.
Weniger tierisch aber keineswegs leiser geht es bei der Motorschlittentour durch die Schwedische Winterwelt zu. Das snow mobile ist für die Schweden im Winter DAS Fortbewegungsmittel Nummer eins. Auch wer kein Benzin im Blut hat, wird sich dennoch bei der rasanten Fahrt das Grinsen nicht aus dem Gesicht wischen lassen können. Es macht einfach Spaß und die Endorphine rasen durch Mark und Bein.
Entschleunigung beim Saunieren unter Nordlichtern
Nach so erlebnisreichen Tagen, so viel Zeit an der frischen Luft, darf das abendliche Saunaerlebnis nicht fehlen. Die Wangen von den Tagesaktivitäten noch errötet, platzieren wir uns in der hübschen Fasssauna, die quasi direkt im „Vorgarten“ steht. Der Blick nach draußen reicht jedoch nicht bis zur nächsten „Hausmauer“, sondern weit über den zugefrorenen, mit Schnee überzuckerten See. Die dunklen Wälder ringsum heben sich schemenhaft, dunkel ab und man fühlt sich einfach irgendwie angekommen. Unser Gastgeber ist nicht nur Guide und Saunameister, sondern auch ein hervorragender Koch. Und so werden wir jeden Abend aufs Leckerste bekocht. Bei Rentier-Kebab, gegrilltem Lachs oder selbstgebackenem Brot lassen sich die Erlebnisse des Tages wunderbar Revue passieren.
