Reisebericht

Bunte Farben und fröhliche Menschen, lautes Getümmel, gruselige Masken und eine interessante Hintergrundgeschichte – mit all dem hat mich das Phi Ta Kon Festival in Nordtailand absolut begeistert.

Die Kostümierten trugen farbenfrohe Verkleidungen aus zusammengenähten Stoffstreifen und eine schwere, liebevoll gestaltete Maske mit langer Nase, welche aus Reisstroh, Holz und Leder herstellt werden. Ein kleines, liebevoll gepflegtes Museum zeugt von der langen Tradition und der hohen Handwerkskunst.

Ihren Ursprung hat diese Tradition in einer buddhistische Legende. Sie erzählt vom Prinzen Vessandara, welcher die vorletzte Inkarnation Buddhas und bei seinem Volk sehr beliebt war. Als er in seine Stadt zurückkehrte, wurde dies so ausgelassen und laut gefeiert, dass selbst die Geister der Toten erwachten und sich mit Vergnügen an den Feierlichkeiten beteiligten.

Heutzutage verkleiden sich junge Männer, um das Ereignis nachzustellen. Die lebhafte Phi Ta Kohn Prozession steht im Mittelpunkt der Feierlichkeiten. Die riesigen bimmelnden Glocken um die Taille, welche die Anwesenheit der Geister laut anzeigen, erinnern fast an den Schweizer Alpenraum und die Winteraustreibung durch die dortigen wilden Gesellen. Hier in Thailand tragen die Geister darüber hinaus noch phallisch geformte Schwerter.

Um sich als einer der wichtigeren Phi Ta Khons zu verkleiden muss man nicht nur ein heiliges Ritual im Kloster durführen, und einen wichtigen Segen empfangen, man muss auch einer Familie mit langer Maskentradition entstammen.

Die jungen verkleideten und begeisterten Besucher aus ganz Asien, die ausgelassene Stimmung und die wilden Gesellen haben mich voll und ganz mitgerissen. Gute Laune und strahlende Gesichter bei allen, die das schon ihr Leben lang machen sowie bei denen, die dieses Spektakel zu ersten Mal erlebten. Toll!

Immer auf der Suche nach spannenden Festen, Annette Bouvain