Reisebericht

Senegal und Gambia – Ein Wiedersehen

Thorsten Doß, 22.04.2023

Nach 23 Jahren führten mich meine Wege mal wieder in den Senegal und nach Gambia. Ende der 90er Jahre des letzten Jahrtausends war die dortige Petit Cote noch ein Geheimtipp und eine touristische Infrastruktur, wie sie aktuell bereits vorhanden ist, kaum gegeben. Nachdem der alte Flughafen aus dem städtischen Leben Dakars verbannt und an das Drehkreuz zwischen der Hauptstadt und den Badehotels an der Küste umgesiedelt wurde, hat sich eine Ballungszone aufgebaut, die in Westafrika Vergleiche sucht. Neben dem „alten Dakar“ mit seinen vielen kulturellen Angeboten sind neue, moderne Stadtviertel entstanden, ein Fußballstadion, dass eher an die Münchener Arena erinnert, eine lokale S-Bahn und viele Schnellstraßen, um die Wege entlang der Küste in den Norden und Süden reibungslos zu ermöglichen. Senegal ist ein modernes Land geworden und manch Nachbarstaat schaut neidisch dabei zu.

Bei einer Fahrt in den Norden sollte Folgendes besucht werden: Lac Rose – ehemals Endhaltepunkt der Paris-Dakar Rallye – und heute Salzgewinnungsgebiet; St. Louis mit kolonialer Architektur, vielen kleinen Galerien und dem Hafen mit Fischmarkt; Lompoul – das Wüstengebiet, mit seinen rötlich schimmernden Dünen; der Djoudj-Nationalpark, das weltweit drittgrößte Vogelreservat. Aber auch der Süden birgt einiges an Attraktionen: das Sine Saloum Delta – ein großer, grüner Mangrovendschungel, der mit dem Boot erkundet werden kann; die nur aus Muscheln bestehende Insel Joal Fadiouth und selbstverständlich Touba – die selbstverwaltete Glaubensmetropole, schnellst wachsende Stadt Westafrikas mit beeindruckender Moschee. Einmal dort bitte nach einem traditionellen Ringkampf Ausschau halten: der lutte senegalaise ist der Volkssport und den sollte man sich nicht entgehen lassen.

Mit Grenzübertritt nach Gambia können sich Besucher dann entlang des Flusses bewegen und an den Seitanarmen des Gambia, aufregende Bootsfahrten unternehmen, bevor an der quirligen Küste der ehemaligen englischen Kronkolonie, eine aufregende und außergewöhnliche Reise durch zwei Länder mit abwechslungsreicher Geschichte, einer kulturellen Vielfalt und vielen landschaftlichen Eindrücken zu Ende geht.

Lompoul sur Mer