Atacama-Wüste: El Tatio-Geysire
Inka-Festung und Sehnsuchtsort Machu Picchu (UNESCO)
La Paz: Stadtbesichtiung mit Hilfe der höchsten Seilbahn der Welt
Salar de Uyuni: Kakteeninsel Isla Incahuasi inmitten des Salzmeeres

Reisebericht

Höhepunkte der Andenstaaten – ein Reisebericht

Diana Schnetter, 08.06.2023

Wir schreiben den 07. April (Karfreitag) anno 2023. Heute geht`s los… endlich!
Bis ein paar Wochen vor Reisebeginn war unsicher, ob die Reise überhaupt stattfinden kann.
Werden die politischen Unruhen in Peru abebben? Werden genug Reiseteilnehmer zusammen kommen? Die Spannung, die sich aufgebaut hat, war krimiwürdig.

… und dann, ca. 4 Wochen vor Reisebeginn kam die erlösende Nachricht – die Reise wird durchgeführt. Ich bin unendlich erleichtert, dass mein 3. Anlauf „Südamerika“ nun glücken soll und schlagartig kommt massive Vorfreude auf. Die Wochen bis zur Abreise verfliegen schnell und schwups sitze ich im Flieger von Frankfurt/Main über Madrid nach Santiago de Chile (Iberia und Latam – alles klappt reibungslos).

Bei der morgendlichen Ankunft in Santiago fällt die Spannung der letzten Wochen endgültig von mir ab. Südamerika – langsam wird ein Traum Realität. Als uns unser Reiseleiter Jean-Paul vom Flughafen abholt, realisiere ich: Ich bin angekommen auf dem Kontinent so mancher Superlative, von denen ich in den nächsten 2 ½ Wochen einige entdecken darf. Am Nachmittag findet sich unsere kleine, aber feine Reisegruppe zur Stadtführung zusammen. Als wir am späten Nachmittag den Blick vom Cerro San Cristobal über die Stadt schweifen lassen, streichelt uns die Sonne. Wir genießen und merken unsere Müdigkeit nach der langen Anreise kaum.
Am nächsten Morgen geht die Reise per Flieger nach Calama. Weitere 1 ½ Autostunden später erreichen wir die Stadt der indigenen Völker – San Pedro de Atacama. Schon auf der Fahrt hierher haben wir die Anden – das mit rund 7.500 km längste Gebirge der Welt – und den 5.920 m hohen Vulkan Licancabur fest im Blick und finden uns in der trockensten Wüste der Welt – der Atacama-Wüste – wieder. Ab jetzt bewegen wir uns bis zum Schluss der Reise in Höhen zwischen ca. 2.500 m bis zu 5.005 m über NN. Hier ist man gut beraten, dem Hinweis der Reiseleiter zu folgen, sich der Langsamkeit hinzugeben. Höhe und die dünne Luft können sonst sehr anstrengend werden. Wir entdecken das Valle de la Luna (Mondtal) mit seinen bizarren Steinfiguren und seiner „gesalzenen“ Landschaft.
Auch der Geysir El Tatio im höchstgelegenen (ca. 4.270 m) und drittgrößten geothermischen Feld der Erde steht auf unserem Programm. Hier gibt es etwa 80 verschiedene Geysire, die wir während der Morgendämmerung und des Sonnenaufgangs bei ca. 5 Grad unter Null in ihrer Aktivität bestaunen dürfen. Am nächsten Tag reisen wir auf dem Landweg nach Bolivien ein. Dies bedeutet Abschied nehmen von Jean-Paul und Begrüßung unseres bolivianischen Reiseleiters Juan Carlos, der mit zwei Geländewagen und zwei Fahrern auf uns wartet.
Für die nächsten Tage sind wir fernab der Zivilisation auf den Schotterpisten des bolivianischen Hochlandes – Altiplano – unterwegs. Unsere routinierten und sicheren Fahrer kennen die Gegend wir ihre Westentasche. Das ist hier auch nötig aufgrund des Mangels jeglicher Verkehrs- und Hinweisschilder.
Die unterschiedlichsten Landschaftsbilder breiten ihre Schönheit vor uns aus. Zahlreiche Lagunen säumen unseren Weg. Aufgrund des unterschiedlichen Gehaltes an Mineralien präsentieren sich diese in vielfältigen Farben und ziehen uns mit ihrem märchenhaften Glitzern im Licht der Sonne vollends in ihren Bann. Hin und wieder anwesende Flamingos vervollkommnen die Bilder vor unseren Augen und den Kameralinsen. Wir durchqueren die Dali- (benannt nach dem spanischen Maler) und die Siloli-Wüste (stille Wüste), besuchen das einzige geothermische Feld Boliviens und erreichen mit 5.005 m den höchst gelegenen Punkt unserer Reise. Heute übernachten wir auf über 4.000 m!
Hin und wieder strebt ein Vulkan (z.B. Lindsot) gen Himmel und wir bestaunen den Arbol de Piedra (den Steinernen Baum). Bei alldem sind wir immer wieder auf`s Neue begeistert, welches Farbenspiel mit Nuancen von beige, über ocker, braun bis rot im Kontrast zum blauen Himmel die Natur für unsere Augen bereithält.
Neben den Flamingos begegnen uns zahlreiche weitere Tiere, darunter Vikunjas, Lamas, Alpakas, ein hungriger Fuchs und die mit den Chinchillas verwandten Viscachas.
Der in den Anden nur noch selten gesehene größte Greifvogel der Welt – der König der Lüfte – der Andenkondor – hat sich uns leider nicht präsentiert. Vielleicht ist dies eine Aufforderung, einmal wieder zu kommen…
Beim Eintauchen in die Abenddämmerung haben wir bereits Salz unter den Rädern und ein einsamer, vertrockneter Kaktus grüßt stumm am Wegesrand. Als die Nacht ihr dunkles Gewand vollends entfaltet hat, stoppen unsere Fahrer die beiden Geländewagen. Wir steigen mitten im Nichts aus und bestaunen voller Ehrfurcht die Milchstraße in ihrer ganzen Pracht.
Wir übernachten in einem liebevoll gestalteten Salzhotel, bevor wir am nächsten Tag den größten Salzsee der Welt – den Salar de Uyuni und eine seiner Kakteeninseln (Isla Incahuasi) in Beschlag nehmen. Die Kakteen wachsen nur einen Zentimeter pro Jahr und wir entdecken Exemplare von bis zu 12 m Höhe – was für ein Alter! Ein Picknick mitten auf dem Salar mit seinem charakteristischen Wabenmuster rundet das Erlebnis Salzsee ab. Wir übernachten in der gleichnamigen Stadt Uyuni, von wo aus wir am nächsten Tag über Cochabamba nach La Paz fliegen.

Von La Paz aus geht es zunächst nach Copacabana, dem malerischen Wallfahrtsort auf der bolivianischen Seite des auf ca. 3.810 m Höhe höchst gelegenen schiffbaren Sees der Welt – dem Titicacasee. Wir besuchen die Mondinsel und unser Nachquartier wartet auf der Sonneninsel. Die Stille vor Ort lädt ein, ein wenig zu verschnaufen. Zurück in Copacabana nutzen wir am nächsten Morgen die Gelegenheit für einen Rundgang durch das lebendige Städtchen, welches an den Wochenenden gern und zahlreich auch von den Bolivianern besucht wird.
Danach geht es zurück nach La Paz, mit einer Höhenlage auf ca. 3.200 bis 4.100 m dem weltweit höchst gelegenen Regierungssitz.
Hier erleben wir die bequemste Stadtführung der Welt. Eine Fahrt mit verschiedenen Linien des gigantischen Seilbahnsystems „Teleferico“ zeigt uns die Stadt aus atemberaubender Vogelperspektive – wir sind begeistert. Als wir später zu Fuß unterwegs sind, wird es in einer schmalen Gasse hinter uns plötzlich laut. Wir drehen uns um und sehen uns einer Gruppe von bolivianischen Frauen gegenüber,
die spontan ihrer Freude über uns deutsche Touristen Ausdruck verleihen. Sie winken und halten die deutsche Flagge quer über die Gasse gespannt – Bolivien braucht den Tourismus dringend! Wir winken freudig zurück und setzen unseren Weg fort zum Regierungsviertel und zum Hexenmarkt. Am Abend heißt es Abschied nehmen von Juan Carlos. Er bleibt in La Paz und wir ziehen weiter nach Peru.

Am frühen Morgen geht es mit dem Flugzeug über Lima nach Cusco, einst das kulturelle und wirtschaftliche Zentrum des Inka-Reiches. Die charmante Kolonialstadt auf immerhin ca. 3.400 m Höhe schmiegt sich sanft an die umliegenden Berge. Vor allem um das Herz von Cusco, den Plaza de Armas, präsentiert sich die Stadt quirlig und lebendig, grün und blumig bunt. Aufgrund der Nähe zum Regenwald herrscht hier wieder feuchteres Klima – eine Entspannung für unsere ausgetrockneten Nasenschleimhäute. In der Umgebung von Cusco besichtigen wir zusammen mit unserer peruanischen
Reiseleiterin Angela verschiedene Inkastätten, wie z.B. Sacsayhuaman, Kenko, Maray, die Ruinen von Pisac oder den eindrucksvollen Sonnentempel. Jede von ihnen erzählt ihre eigene Geschichte. Aber eines haben sie gemeinsam – traumhafte Ausblicke. In dem kleinen Örtchen Chinchero bekommen wir einen Einblick in die Verarbeitung von Lama- und Alpakawolle. Wir besuchen Märkte, z.B. in Urubamba, und saugen alle Eindrücke interessiert auf.

Die Reise neigt sich langsam dem Ende entgegen… aber STOPP, da fehlt doch noch was…

So fahren wir am letzten aktiven Reisetag im Morgengrauen von Ollantaytambo mit dem Zug durch das Heilige Tal der Inka – das beeindruckende Urubamba-Tal – dem Highlight einer jeden Peru-Reise entgegen.
Dichter Nebel versperrt den Blick und schafft eine mystische Stimmung. Die Spannung steigt, werden wir sie sehen? Langsam… gaaanz langsam öffnet sich der „Vorhang“ und gibt den Blick frei auf Machu Picchu – die von Bergen eingerahmte und erst vor ca. 100 Jahren wieder entdeckte Stadt der Inka liegt stolz vor uns. Mit diesen letzten Eindrücken geht eine grandiose, sehr abwechslungsreiche und spannende, aber auch anstrengende Reise zu Ende.
Jetzt braucht es Zeit, alles zu verarbeiten. Dieser Reisebericht ist ein Anfang für mich und soll Euch Interessierte dazu ermuntern, das Abenteuer Südamerika selbst mit Haut und Haar zu erleben.
Ich habe mich auf dieser Reise sehr wohl, sicher und gut behütet gefühlt. Ein herzliches „Muchas gracias” an die Organisatoren bei DIAMIR, die Agenturen vor Ort, alle unsere Reiseleiter, die Fahrer und die hilfsbereiten und freundlichen Südamerikaner, die uns in den Unterkünften und auf unseren Wegen begegnet sind und uns Einblicke in ihre Heimat und Kultur gewährt haben. Sie alle haben diese Reise zu einem unvergesslichen Erlebnis werden lassen.

Kurz zusammengefasst:
Diese
ReIse
nAch
SüdaMerika
Ist
GRandios.

Cusco: Hauptstadt des Inkareichs und Nabel der Welt
El Tatio-Geysirfeld in der Atacama-Wüste (Chile)
Laguna Colorada im Hochland Boliviens
Santiago de Chile: Hauptstadt und Millionenmetropole