Fangfrisches Sushi-Frühstück in Tokio
Der buddhistische TempelTōdai-ji in der Stadt Nara
Durch 1000 Tore gehen – diie „Torii“-Tore des Fushimi Inari Schrein
Eingang der Burg Nijo – die Heimstätte des Tokugawa Ieyasu

Reisebericht

Japan - Kulinarik und Kulturerbe

Daniel P., 13.03.2024

Das Abenteuer Japan und damit auch unsere Flitterwochen begannen mit einem ruhigen Flug mit ausgezeichnetem Service der All Nippon Airline. Schon beim Anflug auf Tokio konnten wir zum Erstaunen der Stewardessen einen ersten wolkenfreien Blick auf den Fuji-san bekommen. Nach einer unkomplizierten Einreise Dank bereits online ausgefüllter Einreisedokumente und einer ausführlichen Erklärung sämtlicher Zugtickets und dem genauen Reiseverlauf von einer freundlichen Dame von der Partner-Gesellschaft in Japan, stiegen wir in den Shuttlebus in die Innenstadt. Den Ankunftstag zur freien Verfügung begannen wir mit einem ausführlichen Spaziergang durch die vielen großen und genauso vielen winzigen Straßen der gigantischen Metropole Tokio. Nachdem der Weg uns an den Olympiastadien vorbei Richtung Tokio Tower führte, nahmen wir dann doch für ein paar Stationen die kinderleichte und sorgenfreie Metro der Stadt,mit der uns schon zur Verfügung gestellten IC-Card, um das kleine Bento-Box-Lädchen noch pünktlich vor Ladenschluss zu erreichen. Gegen Nachmittag führte uns der Weg dann durch die Hafengegend zu teamLab Planets TOKYO den unvergleichlichen begehbaren Rauminstallationen mit u.a. hängenden Orchideengarten und digital beleuchteten Wasserbecken (Barfußpflicht). Die beeindruckende Hotelaussicht an diesem Abend rundete den Ankunftstag perfekt ab. 

Nach einem üppigen Frühstück mit amerikanischem und japanischem Buffet wurden wir im Hotel von unserem heutigen Privat-Guide zum Fischmarkt mit Sushi-Restaurant, dem Hamarikyu-Garden mit Teezeremonie und dem historischen Asakusa-Viertel mit Tempel und Pagode geführt. Nach einem Tempura-Essen ging es weiter in das Küchenausstattungsviertel Kappabashi, wo wir auch eine handgefertigte Teekanne mithilfe des Guides erwerben konnten. Zum Abschluss besuchten wir den ehemaligen Schwarzmarkt, der heute eine belebte Einkaufsstraße ist. 

Bevor wir am dritten Tag den privaten Soba-Nudel-Workshop aufsuchten, besuchten wir noch den Shinjuku-Garden mit herrlichen Kirschblüten-Meeren und liebevoll angelegten Teichen. Zum Abend sollte ein nächtlicher Blick vom Tokio-Tower unsere kurze, aber ereignisreiche Zeit in Tokio abrunden. 

Auf der Reise mit dem Shinkansen-Hochgeschwindigkeitszug mit Umstieg in Nagoya konnten wir erneut einen freien Blick auf den wolkenlosen Fuji-san genießen. Der romantische und deutlich langsamere Hida-Express brachte uns dann in das ruhigere Bergstädtchen Takayama. Den Abend ließen wir im traditionellen Ryokan mit Onsen (heißen Quellen) ausklingen und waren überwältigt von der ausgezeichneten Küche des hauseigenen Restaurants mit unheimlich liebevoll angerichteten acht Gängen. 

Der zweite Tag in Takayama begann mit einem großen Frühstücksbuffet mit internationalen und regionalen Köstlichkeiten und einer geführten Gruppentour durch den historischen Teil des Städtchens. Neben dem lokalen Markt mit Obstverkostung und einem Sake-Tasting in einer traditionellen Brauerei wurden auch Takoyaki (Tintenfischbällchen) und herzhafte Mochis angeboten. Den Nachmittag verbrachten wir bei herrlichem Sonnenschein in Shirakawago, einem freilichtmuseum-ähnlichen Dorf in den höher gelegenen Bergen mit steilen strohgedeckten Holzhäusern. Der Abend wurde wieder mit einem ausgezeichneten Menu im Ryokan abgerundet.

Der Reisetag nach Kyoto führte wieder zurück durch das kurvige Flusstalnach Nagoya und von dort aus weiter mit dem Shinkansen. Die Koffer hatten wir bereits von Tokyo bis nach Kyoto vorgeschickt und waren nur mit Handgepäck gereist. In Kyoto angekommen, empfing uns bereits unser Koffer im Zimmer und wir konnten den Nachmittag noch mit einem Abstecher zum ArashiyamaBambuswald im Westen und der Fahrt mit der traditionellen Straßenbahn (Keifuku Arashiyama Line) dorthin abschließen.

Nach dem traditionellen japanischen Frühstück ging es mit unserer Tourguide zu den schönsten Orten der alten Hauptstadt Japans. Neben den heiligen Quellen am Tempel Kiyomizu-deraund dem goldenen Palast Shariden Kinkaku lief uns auch zufällig eine echte Geisha über den Weg, bevor wir überhaupt im entsprechenden Viertel angekommen waren. Ein echtes Highlight war auch die kulinarische Pause mit Okonomiyaki (Spitzkohl-Pfannkuchen), die wir mittlerweile sogar recht gut auch nachkochen können. Auch die Burg Nijo und der historische Stadtteil Higashiyama-ku waren echte Highlights des Tages. Für das Abendessen hatten wir uns dann eine kleine, aber vorzügliche Ramen-Bar ausgesucht, bei der man zwar nicht lange verweilen, aber dafür einen vorzüglichen kulinarischen Genuss erleben konnte. 

Am zweiten Tag in Kyoto erkundeten wir die Stadt erneut auf eigene Faust und besuchten dabei noch den Kaiserpalast umringt von einer gigantischen Parkanlage und den überwältigenden Fushimi-Kandakara-Schrein mit vielen Abzweigen und hunderten von typischen Holztoren. Ein weiterer Höhepunkt war das Shabu-Shabu-Restaurantin der Innenstadt, bei dem wir erneut einen ganz anderen Teil der japanischen Kulinarik kennen lernen konnten.

Gestärkt mit einem ausgezeichneten japanischen Frühstück ging es in Begleitung unserer Tagesguide erneut auf Eisenbahnfahrt durch grüne Hügel und über eine einspurige, verschlungene Strecke bis zum Fuße von Koyasan. Weiter mit der bemerkenswert „s-kurvigen“ Standseilbahn und dann mit dem Taxi ins Zentrum des buddhistischen Pilgerortes. Beeindruckende Tempel- und Klosteranlagen waren dort unser Ziel. Absolut überwältigend war auch der riesige Friedhof Okuno-in mit über 200.000 Grabsteinen und ausgefallenen Skulpturen. Die Nacht verbrachten wir im Kloster und bekamen dort ein vorzügliches rein pflanzliches Dinner. Ein bemerkenswertes Detail sind die Heizstrahler unter den Tischen, die einen auch bei kälteren Temperaturen warmhalten.

Die morgige buddhistische Zeremonie im klostereigenen Tempel war von besonderer Spiritualität und dem Gesang der Mönche erfüllt. Das wiederum rein pflanzliche Frühstück rundete den Besuch in dem traditionellen Holzhaus ab. Es blieb noch Zeit für eine kleine Wanderung zum Dake no Benzaiten-sha Schrein, der auf knapp 1000m Höhenmetern liegt. Der seichte Anstieg durch den sehr friedlichen und unberührten Wald und die anschließende Aussicht haben sich echt gelohnt.

Mit Standseilbahn und Zug ging es aus den grünen Hügeln wieder zurück in die Zivilisation. Osaka eine weitere Metropole, in der wir mitten im Zentrum unser Hotel beziehen und erneut unseren vorweggeschickten Koffer in Empfang nehmen durften. Doch bevor wir die Stadt in den nächsten beiden Tagen erkunden sollten, nutzten wir den Rest des Tages für einen Abstecher nach Nara. Die sehr zutraulichen heiligen Hirsche sind fester Bestandteil des mit etlichen Schreinen gefüllten Waldes. Auch die gigantischen Buddha-Statuen im Todai-ji-Tempel sind den Ausflug unbedingt wert. 

Am nächsten Morgen besichtigen wir noch die Wehr- und Schlossanlagen von Osaka, mit gewaltigen Steinmauern und Wassergräben. Die Aussicht vom rekonstruierten Schloss mit integriertem Museum ist bemerkenswert. Auch hier treffen erneut traditionelle Historie und Moderne erneut aufeinander. Einen Abstecher zum architektonischen Kunstgebäude Umeda Sky Building mit erneuter Aussicht über die Stadt und das Umland und den umliegenden Shoppingmals mit popkulturellen Markenstores wie Pokémon, Nintendo und Capcom war dann unser letzter Ausflug, bevor es abends nochmal auf eine geführte Restaurant-Exkursion in kleiner Gruppe ging. In netter Gesellschaft und mit originellen Restaurants konnten wir auch kulinarisch die vergangene Reise noch einmal Revue passieren lassen.

Um unendlichen viele Einblicke und Eindrücke reicher ging es nun leider schon wieder zurück. Wir würden kein Detail unserer Reise missen wollen und können vor allem die privatgeführten Touren für Japan-Anfänger wie uns wärmsten empfehlen. Ein so wunderschönes und abwechslungsreiches Land mit ausgezeichneter Kulinarik und Kultur und ebenso hilfsbereiteren und freundlichen Menschen wird uns für immer Herzen bleiben.

Der goldene Tempel „Kinkaki-ji“ im Nordwesten Kyotos
Ein tradtionelles Essen auf Kaiseki Art
Tokioter Wahrzeichen – die „kyodai neko“ (Riesenkatze) in den Straßen Shinjukus
Grüner Fächerahorn mit seinen roten Früchten – ein Original Japans
Klarer Blick auf den atemberaubenden Mount Fuji
Ein Blick auf die Skyline und die Bucht Tokios bei Nacht vom Tokio Tower
Lampion-beleuchtete Straße in Kyoto
Privatgarten aus der Edo Periode in Hamarikyu-tien