Schwerelos über Kappadokien
Ein unberührter Schatz im Herzen der Türkei
Eine Tasse Çay, salziger Käse und süßer Honig
Nachdem sich die Gruppe gefunden hat und das zu teure, aber unschlagbar erfrischende Bier am Flughafen in Istanbul ausgetrunken war, bahnten wir uns den Weg durch das chaotische Treiben zum Gate. Die schwüle Luft drückt und die Geräuschkulisse wirkt regelrecht betäubend. Kopfhörer auf und ab nach Kayseri…
Mit dem Heißluftballon über Kappadokien
Matt und etwa angeschlagen vom Flug fanden wir uns nach einer kurzen Nacht im Hotel mit gerade einmal 3 Stunden Schlaf im Weidenkorb eines Heißluftballons wieder. Eine Ballonfahrt in den frühen Morgenstunden über die einzigartige Landschaft Kappadokiens gehört einfach dazu. Bei angenehm kühlen Temperaturen lauschen wir den wilden Funksprüchen unseres Piloten und beobachten, wie die bunte Hülle unseres Ballons wie von Zauberhand an Form gewinnt. Die letzten Sterne verbleichen und die Sonne bahnt sich langsam Ihren Weg über den Horizont. Mit einem kräftigen rauschen der Gasflammen heben wir nach etwa 20 Minuten Vorbereitung ab.
Die ersten Lichtstrahlen beleben das Gemüt und entschädigten das frühe Aufstehen. Nach kurzer Aufregung und Verarbeitung dessen, dass wir soeben nur mithilfe von heißer Luft vom Boden abgehoben sind, beginnt der Blick zu schweifen - Hunderte Ballons in allen erdenklichen Farben treiben schier schwerelos durch die Lüfte. Das unregelmäßige Aufblitzen der Flammen lässt die Augen springen, während die Hülle jedes Ballons wie eine Leinwand aufleuchtet. Malerische Szenen und verspielte Muster, wohin man nur schaut. Wir verstummen und genießen den Augenblick.
Ein Moment, der seinesgleichen sucht.
Nach rund einer Stunde, in der wir uns immer wieder davon überzeugen müssen, dass wir wach sind und nicht träumen, landen wir präzise auf dem Anhänger eines Pick-Ups. Die Aufregung beruhigen sich allmählich, als wir realisieren, dass wir sicher zurück am Boden sind. Die unvergessliche Reise durch die Lüfte hallt noch in unseren Köpfen nach, während wir voller Staunen den festlichen Tumult um uns herum beobachten.
Noch überwältigt von dem, was wir gerade erlebt haben, bekommen wir zu unserer großen Überraschung eine glänzende Medaille um den Hals gehängt. Sie schimmert im Sonnenlicht und trägt das Zeichen unseres mutigen Aufstiegs. Ein Symbol des Erfolgs und der Erinnerung. Und als ob das nicht genug wäre, wird uns ein Sektglas in die Hand gedrückt. Gemeinsam mit der Ballon-Crew zelebrieren wir den erfolgreichen Flug und die sanfte Landung. Das Lachen und die Geschichten füllen die Luft und schweben wie bunte Ballons über uns…
In Tuffstein gemeißelte Honigwaben
Eine Tasse Caytee, salziger Käse und süßer Honig. Nach dem Frühstück begrüßt uns Ali - unser hervorragender Begleiter, welcher hier keine Falls unerwähnt bleiben darf – lächelnd und schildert uns den heutigen Tagesplan. Der Weg führt uns durch eines der vielen Täler Kappadokiens.
Abseits der ausgetretenen Touristenpfade begeben wir uns zwischen skurrilen Felsformationen und blühenden Aprikosenbäumen tief in die Vergangenheit Kappadokiens. Der Sand knirscht unter unseren Schuhen, während die Kameraauslöser klicken und die Landschaft in lebendigen Bildern festgehalten wird. Bei ausführlichen Erzählungen über die Besonderheiten der Region beginnen Alis Augen immer wieder zu leuchten. Ob wir uns tief unter der Erde in einer unterirdischen Stadt befinden, in einem jahrtausendealten Kloster verweilen oder uns mit einem kleinen Exkurs darüber amüsieren, dass einst Taubenausscheidungen wie Gold gehandelt wurden – wir lauschen aufmerksam und sammeln so viele Eindrücke wie möglic
Spannende Geschichten, köstliche Leckereien und eine ausgelassene Atmosphäre lassen die Stunden nur so verfliegen.
Bevor wir unsere Reise fortsetzen, lassen wir uns von der breiten Palette türkischer Köstlichkeiten verwöhnen. Das frisch gebackene Brot, der knackfrischen Salat mit Zitrone, und die scharfen Peperoni die, zu jedem Essen gereicht werden, sind jedes mal ein Highlight. Die Aromen vermischen sich auf unseren Zungen und erwecken unsere Geschmacksknospen zum Leben. Wir kosten die Vielfalt und genießen jeden Bissen in vollen Zügen.
Während wir voranschreiten, fasziniert uns die Schönheit der Landschaft. Die Sonne taucht die Felsformationen in ein warmes Licht, das ihre einzigartige Struktur und die rot-orange Farbe betont. Unzählige Höhlen, Löcher und Gänge direkt in den Stein geschlagen, lassen die Felswände wie in Tuffstein gemeißelte Honigwaben aussehen. Wir lassen uns von den leuchtenden Farben verzaubern und genießen die Ruhe der Natur.
Immer wieder werden wir von den Menschen vor Ort mit einem freundlichen „Merhaba“ - ("Hallo" auf türkisch) begrüßt und mit offenen Armen empfangen. Ihre Gastfreundschaft und Herzlichkeit sind berührend. Wir fühlen uns akzeptiert und in ihrer Gesellschaft wie alte Freunde. Gemeinsam teilen wir Lachen, Geschichten und Momente des Glücks.
Das Herz schlägt schneller und die Aufregung steigt
In der prasselnden Sonnen tauschen wir unseren bequemen Minibus gegen knappe Radkleidung und steigen auf unsere Mountainbikes. Trinkflaschen voll, Helme auf dem Kopf und Blick nach vorn. Es kann losgehen.
Nach einem kurzen Anstieg beginnen wir mit rasender Geschwindigkeit bergab zurollen. Die Zweifel verfliegen im Nu, und wir sind im Flow. Mutig schlängeln wir uns durch die schmalen Pfade. Die Bremsen glühen und das kalte Flusswasser spritz. Wenn wir nicht gerade von einer Herde wilder Pferde aufgehalten werden, geht es mit ordentlich Schwung durch die schier endlosen Canyons Kappadokiens. Voll mit Adrenalin gehen die Mundwinkel nach oben und lassen uns auch herausfordernde Streckenabschnitte problemlos meistern.
Nachdem wir einen Moment innegehalten haben, um den großartigen Ausblick über die weitläufigen Landschaften zu genießen, geht es auf einem Singletrack weiter in das vor uns liegende Tal. Die Ketten rasseln im Einklang mit unserem Puls, während sich hinter uns Staubwolken auftürmen.
Der Tag neigt sich langsam dem Ende zu, und wir spüren, wie unsere Beine ermüden. Doch die Erschöpfung wird schnell von einem Gefühl der Erfüllung und des Stolzes abgelöst. Mit einem High-Five und einem kühlen Bier in der Hand lassen wir den Tag Revue passieren…
Problemlos könnte man nach gerade einmal einer Woche ein ganzes Buch mit Geschichten füllen.
Doch wie ist Kappadokien nun eigentlich?
Für mich ist Kappadokien eine Überraschung, wie ich sie mir nie vorstellen hätte können. Reich an Kultur, versteckt sich hinter jeder Ecke ein neues Geheimnis. Schmale Pfade führen wie ein Labyrinth durch die farbenfrohe Landschaft und erstaunt mit einer spannenden Geschichte. Egal ob man sich entspannt auf einem Hausdach niederlässt, den aromatischen Caytee genießt und dem melodischen Ruf des Muezzins lauscht oder mit dem Mountainbike durch die verschlungenen Täler rauscht. In Kappadokien kommt jeder auf seine Kosten. Begleitet wird dieses volle Programm von einer unglaublichen Gastfreundschaft der heimischen Einwohner und kulinarischen Köstlichkeiten, die an jeder Straßenecke verlockend warten.
Sie haben Fragen zur Türkei und Kappadokien?
Ich helfe Ihnen gern weiter.
Geboren im geografischen Zentrum Asiens, in der Republik Tuwa in Sibirien, umgeben von märchenhaften Landschaften der Tundra und Taiga, von Steppen und sogar der Wüste, fühlt sich Dalai bereits seit seiner Geburt mit der Natur verbunden. Die traditionelle nomadische Lebensweise seines Volkes prägte in ihm die Leidenschaft zum Reisen. Jahre später mündete Dalais Passion im Tourismusmanagementstudium an der Hochschule Harz. Vor und während seines Studiums sammelte er bereits Erfahrungen im Tourismus, arbeitete als Reiseleiter, Übersetzer und Social-Media-Manager. Heute unterstützt er DIAMIR im Verkauf Vorder- und Zentralasien. Mehr
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