Samoa: Cruisen unter Palmen

Mit dem Mietwagen durch die Südsee

Teilen Michél Pretzsch 17.05.2023

Samoa ist wie das weiße Fruchtfleisch einer frisch geknackten Kokosnuss: Manchmal ein wenig hart zu beißen, doch dafür besonders intensiv, einfach exotisch und unheimlich erfrischend.

Das allgegenwärtige Grün der Vegetation, von Vulkankraft geformte Küsten sowie farbenfrohe Ortschaften verzücken das Auge. Und dann ist da noch das "Fa´a Samoa" - die traditionelle und bis heute gelebte Lebenseinstellung der Insulaner. Wer polynesische Kultur erleben möchte, der reist nach Samoa und erkundet die beiden Hauptinseln Upolu und Savai´i am besten mit dem Mietwagen.

Direkt am Fähranleger von Saleologa regelt die einzige Ampel auf der Insel Savai´i den Verkehr
Vollbesetzte Busse stellen das größte Verkehrshindernis auf Samoa dar
Bild 1: Direkt am Fähranleger von Saleologa regelt die einzige Ampel auf der Insel Savai´i den Verkehr Michél Pretzsch
Bild 2: Vollbesetzte Busse stellen das größte Verkehrshindernis auf Samoa dar Michél Pretzsch

Eine Mietwagenreise in der Südsee?

Ja, warum denn nicht? Auf dem ca. 1100 Kilometer langen Straßennetz der Inseln geht es recht gemütlich zu. Schnell gefahren oder gerast wird ohnehin nicht und nur in der Hauptstadt Apia kommt es gelegentlich zu Staus. Auf der größten Insel Samoas - Savai´i - gibt es zudem nur eine Ampel. Lediglich die bunten und bereits von weitem hörbaren Busse stellen größere Verkehrshindernisse dar. Doch winken die Busfahrer andere Verkehrsteilnehmer an Steigungen oder bei größerem Rückstau in der Regel vorbei. Ein weiterer Vorteil: 

Die Distanzen sind kurz - nur rund siebzig Kilometer sind die beiden Hauptinseln lang. Es ist also angerichtet.

Ankommen auf Samoa: Ab an den Strand

Natürlich dauert die Anreise nach Samoa rund schlappe achtundzwanzig Flugstunden - weshalb sich ein derartiges Abenteuer in der Regel als Verlängerung zu einer Australien- oder Neuseelandreise empfiehlt. Doch der Weg lohnt sich.

Weil allerdings zumindest am ersten Tag mit Jetlag oder Anreisemüdigkeit zu rechnen ist, empfiehlt sich zunächst ein Transfer an die Südküste der Insel Upolu, wo dann am Folgetag der Mietwagen übernommen werden kann. Familien übernachten dort im Return to Paradise Resort - an jenem Ort, wo einst Hollywood den gleichnamigen Film mit Gary Cooper and Roberta Haynes drehte. Wer sich in den Flitterwochen befindet oder ohne Kinder reist, findet im Seabreeze Resort die wahrscheinlich beste Unterkunft des Landes mit einem atemberaubenden Restaurant.

Infinity-Pool mit Meerblick im Seabreeze Resort
Ein Gruß aus dem Muschelhorn: Willkommen auf Samoa
Bild 1: Infinity-Pool mit Meerblick im Seabreeze Resort Michél Pretzsch
Bild 2: Ein Gruß aus dem Muschelhorn: Willkommen auf Samoa Michél Pretzsch

Mit Schwung um die Insel Upolu

Auf Samoa reisen bedeutet sich treiben zu lassen. Im gemütlichen Tempo rollt man auf der Inselstraße durch bunte Dörfer, vorbei an zahlreichen Kirchen, und durch Pflanzungen. Die Inselquerungen auf Upolu bieten zudem recht eindrückliche Bergpanoramen, auch wenn die höchste Erhebung des Landes mit dem Mount Silisili (1858 m) auf der Schwesterinsel Savai´i zu finden ist. Nicht verpassen sollte man auf Upolu den To Sua Ocean Trench - ein gewaltiges, mit dem Meer verbundenes Schwimmloch …

… den malerischen Vavau Beach - einst als der schönste Strand der Welt gekürt - oder die zahlreichen Wasserfälle. Welcher wiederum von den Letztgenannten der Schönste ist, bleibt der eigenen Einschätzung überlassen. Aber Achtung: Sämtliche Attraktionen des Landes befinden sich in Dorfbesitz und die Gemeinden verlangen in der Regel einen kleinen Obolus in Landeswährung. Rund drei bis fünf Euro sollte man pro Spot pro Person einplanen. Auch Öffnungs- oder Tidenzeiten (insbesondere beim To Sua Ocean Trench) sind zu beachten. Hier helfen Hotels, Reiseleiter oder das nicht immer funktionierende Internet bei der Recherche.

Locals am Vavau Beach auf Upolu - einst gekürt als der "Weltschönste"
Wasserfall Sopo'aga auf Samoa
Bild 1: Locals am Vavau Beach auf Upolu - einst gekürt als der "Weltschönste" Michél Pretzsch
Bild 2: Wasserfall Sopo'aga auf Samoa Michél Pretzsch

Szenenwechsel: Mit der Fähre nach Savai´i. 

Nach einigen Tagen auf Upolu empfiehlt es sich den Fähranleger bei Mulifanua anzusteuern. Von dort führt die Reise an Bord der Lady Samoa III auf die Nachbarinsel. Die Überfahrt kann durchaus wackelig werden, denn schließlich bewegen sich die Wogen des Pazifiks zwischen Hawaii und Neuseeland recht ungestört.

Die kleinen Samoainseln sind nur ein winziger Wegpunkt auf der Landkarte im gewaltigen Stillen Ozean.

Die Überfahrt dauert rund eine Stunde, doch im Prinzip hat man das Ziel die ganze Zeit über bereits vor Augen. Durchaus malerisch präsentiert sich die Küste Savai´is: Weiße Wellenberge brechen am Korallenkamm, welcher die Insel im Osten säumt, Palmen zieren in einem wunderschönen gelbgrün die Hänge der zahlreichen Vulkane und Bergausläufer und die weißen Türme der Kirche von Saleologa ragen in den Südseehimmel.

Die Küstenlinie von Savai´i von der Fähre aus
Ausfahrt aus der Fähre: Mietwagentour auf Samoa
Bild 1: Die Küstenlinie von Savai´i von der Fähre aus Michél Pretzsch
Bild 2: Ausfahrt aus der Fähre: Mietwagentour auf Samoa Michél Pretzsch

Samoa wird von Südseekennern gern als das „Herz Polynesiens“ bezeichnet. Warum? Die Menschen auf der Insel leben noch sehr traditionell. Besonders intensiv wird das Fa´a Samoa - die samoanische Lebensweise - auf Savai´i zelebriert. Auf der Insel gehört es zum guten Ton am Sonntag den Erdofen "anzuwerfen" und darin das Festmahl zuzubereiten. Gedünstete Taroknollen, in Palmblättern gewickelter Fisch sowie das Nationalgericht Palusami - ein Gemisch aus Taroblättern und Kokosmilch - schmecken exotisch und köstlich. Dazu passt eine Tasse des eigens auf der Insel angebauten Kakaos "Coco Samoa".

Zahlreiche Matai - sozusagen "Dorfhäuptlinge" - tagen auf Savai´i wie vor Jahrhunderten in offenen Pfahlbauten über die Geschicke der Siedlungen. Frauenkomitees kümmern sich in den Dörfern liebevoll um farbenfrohe und blütenübersäte Beete. Und das von den Inseln kommende "Tatau" prägt heute nicht nur weltweit die Haut tausender Menschen, sondern wird in mehrstündigen Sitzungen immer noch auf die Körper stolzer Samoaner gestochen. Savai´i hat dabei auch landschaftlich einiges zu bieten. Ein besonderer Höhepunkt sind die Alofaaga Blowholes. „Blaslöcher“, welche durch die Kraft der Wellen des Pazifiks bis zu dreißig Meter hohe Fontänen ausstoßen.

Strände, Wasserfälle, Blaslöcher? Und sonst so?

Im Prinzip gibt es auf Samoa keine großen Highlights. Die Inseln selbst sind vielmehr ein Gesamtkunstwerk aus den Farben der Südsee, der Lage im Nirgendwo und der Lebenslust der Insulaner. Nur an wenigen anderen Orten auf unserem Planeten kann man sich „so schön weit weg“ fühlen und dabei über die Schönheit des Ortes schwelgen. Samoa ist ein „Hidden Gem“ in der Südsee und als Reiseziel noch recht unbekannt. Vor allem Entdecker und Individualreisende werden die Inseln lieben.

Was uns wieder zur Mietwagentour führt: Im Prinzip reicht es jeden Tag im Abendlicht mit dem Auto die Inselstraße hoch und runter zu fahren, dabei in die offenen Versammlungshäuser zu schauen, die Dorfjugend beim Rugby zu beobachten, den Inselschweinchen auszuweichen, hinter Bussen zu warten und zu beobachten wie sich die letzten Sonnenstrahlen des Tages in den Palmwedeln verfangen. Das ist Samoa. Und beim Anbruch der Nacht wartet dann sicherlich noch eine "Fia Fia" im Hotel auf Sie …

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Ich helfe Ihnen gern weiter.

Michel Pretzsch
Michél Pretzsch
Abteilungsleitung Marketing & Vertrieb

Am liebsten würde ich jeden Abend im australischen Outback verbringen. Rosa Kakadus, die im letzten Tageslicht krächzend zu ihren Schlafbäumen fliegen, der Duft der Eukalyptusbäume, das Gefühl von Weite – all das macht mich high. Bereits nach der Schule bin ich – samt Surfboard – tausende Kilometer durch Australien getrampt, bevor ich in die Südsee übersetzte und mich plötzlich im Gästebett einer samoanischen Familie wiederfand. Zurück in Deutschland? BWL-Studium mit Marketingschwerpunkt. Doch bereits meine Diplomarbeit führte mich wieder ostwärts. In Phnom Penh forschte ich für die GIZ und bestaunte den Mekong. Ein altes Flugticket mit meinen Kontaktdaten war mein Bewerbungsschreiben bei DIAMIR, wo Indonesien schnell zur neuen Spielwiese wurde: Orang-Utans auf Borneo zu beobachten zählt bis heute zu meinen eindrücklichsten Erlebnissen. Nach zwei Besuchen auf Niugini konzipierte ich die ersten DIAMIR-Touren nach Papua-Neuguinea und rutschte 2021 über Umwege ins Marketing. Hier kann ich endlich auch mein BWL-Marketing-Wissen anwenden und versuche täglich, die Bilder in Ihren Köpfen zu kreieren, die sich über die Jahre hinweg in mein Herz eingebrannt haben. Mit oder ohne Vegemite-Sandwich. Aber mit viel "No worries!"

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