Samoa ist wie das weiße Fruchtfleisch einer frisch geknackten Kokosnuss: Manchmal ein wenig hart zu beißen, doch dafür besonders intensiv, einfach exotisch und unheimlich erfrischend.
Das allgegenwärtige Grün der Vegetation, von Vulkankraft geformte Küsten sowie farbenfrohe Ortschaften verzücken das Auge. Und dann ist da noch das "Fa´a Samoa" - die traditionelle und bis heute gelebte Lebenseinstellung der Insulaner. Wer polynesische Kultur erleben möchte, der reist nach Samoa und erkundet die beiden Hauptinseln Upolu und Savai´i am besten mit dem Mietwagen.
Eine Mietwagenreise in der Südsee?
Ja, warum denn nicht? Auf dem ca. 1100 Kilometer langen Straßennetz der Inseln geht es recht gemütlich zu. Schnell gefahren oder gerast wird ohnehin nicht und nur in der Hauptstadt Apia kommt es gelegentlich zu Staus. Auf der größten Insel Samoas - Savai´i - gibt es zudem nur eine Ampel. Lediglich die bunten und bereits von weitem hörbaren Busse stellen größere Verkehrshindernisse dar. Doch winken die Busfahrer andere Verkehrsteilnehmer an Steigungen oder bei größerem Rückstau in der Regel vorbei. Ein weiterer Vorteil:
Die Distanzen sind kurz - nur rund siebzig Kilometer sind die beiden Hauptinseln lang. Es ist also angerichtet.
Ankommen auf Samoa: Ab an den Strand
Natürlich dauert die Anreise nach Samoa rund schlappe achtundzwanzig Flugstunden - weshalb sich ein derartiges Abenteuer in der Regel als Verlängerung zu einer Australien- oder Neuseelandreise empfiehlt. Doch der Weg lohnt sich.
Weil allerdings zumindest am ersten Tag mit Jetlag oder Anreisemüdigkeit zu rechnen ist, empfiehlt sich zunächst ein Transfer an die Südküste der Insel Upolu, wo dann am Folgetag der Mietwagen übernommen werden kann. Familien übernachten dort im Return to Paradise Resort - an jenem Ort, wo einst Hollywood den gleichnamigen Film mit Gary Cooper and Roberta Haynes drehte. Wer sich in den Flitterwochen befindet oder ohne Kinder reist, findet im Seabreeze Resort die wahrscheinlich beste Unterkunft des Landes mit einem atemberaubenden Restaurant.
Mit Schwung um die Insel Upolu
Auf Samoa reisen bedeutet sich treiben zu lassen. Im gemütlichen Tempo rollt man auf der Inselstraße durch bunte Dörfer, vorbei an zahlreichen Kirchen, und durch Pflanzungen. Die Inselquerungen auf Upolu bieten zudem recht eindrückliche Bergpanoramen, auch wenn die höchste Erhebung des Landes mit dem Mount Silisili (1858 m) auf der Schwesterinsel Savai´i zu finden ist. Nicht verpassen sollte man auf Upolu den To Sua Ocean Trench - ein gewaltiges, mit dem Meer verbundenes Schwimmloch …
… den malerischen Vavau Beach - einst als der schönste Strand der Welt gekürt - oder die zahlreichen Wasserfälle. Welcher wiederum von den Letztgenannten der Schönste ist, bleibt der eigenen Einschätzung überlassen. Aber Achtung: Sämtliche Attraktionen des Landes befinden sich in Dorfbesitz und die Gemeinden verlangen in der Regel einen kleinen Obolus in Landeswährung. Rund drei bis fünf Euro sollte man pro Spot pro Person einplanen. Auch Öffnungs- oder Tidenzeiten (insbesondere beim To Sua Ocean Trench) sind zu beachten. Hier helfen Hotels, Reiseleiter oder das nicht immer funktionierende Internet bei der Recherche.
Szenenwechsel: Mit der Fähre nach Savai´i.
Nach einigen Tagen auf Upolu empfiehlt es sich den Fähranleger bei Mulifanua anzusteuern. Von dort führt die Reise an Bord der Lady Samoa III auf die Nachbarinsel. Die Überfahrt kann durchaus wackelig werden, denn schließlich bewegen sich die Wogen des Pazifiks zwischen Hawaii und Neuseeland recht ungestört.
Die kleinen Samoainseln sind nur ein winziger Wegpunkt auf der Landkarte im gewaltigen Stillen Ozean.
Die Überfahrt dauert rund eine Stunde, doch im Prinzip hat man das Ziel die ganze Zeit über bereits vor Augen. Durchaus malerisch präsentiert sich die Küste Savai´is: Weiße Wellenberge brechen am Korallenkamm, welcher die Insel im Osten säumt, Palmen zieren in einem wunderschönen gelbgrün die Hänge der zahlreichen Vulkane und Bergausläufer und die weißen Türme der Kirche von Saleologa ragen in den Südseehimmel.
Samoa wird von Südseekennern gern als das „Herz Polynesiens“ bezeichnet. Warum? Die Menschen auf der Insel leben noch sehr traditionell. Besonders intensiv wird das Fa´a Samoa - die samoanische Lebensweise - auf Savai´i zelebriert. Auf der Insel gehört es zum guten Ton am Sonntag den Erdofen "anzuwerfen" und darin das Festmahl zuzubereiten. Gedünstete Taroknollen, in Palmblättern gewickelter Fisch sowie das Nationalgericht Palusami - ein Gemisch aus Taroblättern und Kokosmilch - schmecken exotisch und köstlich. Dazu passt eine Tasse des eigens auf der Insel angebauten Kakaos "Coco Samoa".
Zahlreiche Matai - sozusagen "Dorfhäuptlinge" - tagen auf Savai´i wie vor Jahrhunderten in offenen Pfahlbauten über die Geschicke der Siedlungen. Frauenkomitees kümmern sich in den Dörfern liebevoll um farbenfrohe und blütenübersäte Beete. Und das von den Inseln kommende "Tatau" prägt heute nicht nur weltweit die Haut tausender Menschen, sondern wird in mehrstündigen Sitzungen immer noch auf die Körper stolzer Samoaner gestochen. Savai´i hat dabei auch landschaftlich einiges zu bieten. Ein besonderer Höhepunkt sind die Alofaaga Blowholes. „Blaslöcher“, welche durch die Kraft der Wellen des Pazifiks bis zu dreißig Meter hohe Fontänen ausstoßen.
Strände, Wasserfälle, Blaslöcher? Und sonst so?
Im Prinzip gibt es auf Samoa keine großen Highlights. Die Inseln selbst sind vielmehr ein Gesamtkunstwerk aus den Farben der Südsee, der Lage im Nirgendwo und der Lebenslust der Insulaner. Nur an wenigen anderen Orten auf unserem Planeten kann man sich „so schön weit weg“ fühlen und dabei über die Schönheit des Ortes schwelgen. Samoa ist ein „Hidden Gem“ in der Südsee und als Reiseziel noch recht unbekannt. Vor allem Entdecker und Individualreisende werden die Inseln lieben.
Was uns wieder zur Mietwagentour führt: Im Prinzip reicht es jeden Tag im Abendlicht mit dem Auto die Inselstraße hoch und runter zu fahren, dabei in die offenen Versammlungshäuser zu schauen, die Dorfjugend beim Rugby zu beobachten, den Inselschweinchen auszuweichen, hinter Bussen zu warten und zu beobachten wie sich die letzten Sonnenstrahlen des Tages in den Palmwedeln verfangen. Das ist Samoa. Und beim Anbruch der Nacht wartet dann sicherlich noch eine "Fia Fia" im Hotel auf Sie …
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