Es hat die ganze Nacht geregnet. Nebelschwaden ziehen durch die Bäume. Die Luft ist kühl. Doch die Spannung steigt. Denn wer morgens in einer Lodge am Rand des Bwindi Impenetrable Nationalparks aufwacht, hat nur ein Ziel: Begegnungen mit Berggorillas. In diesem Beitrag finden Sie Antworten auf häufig gestellte Fragen, wie zur Ausrüstung und zum Ablauf eines Gorilla Trackings.
Gorillas in Uganda beobachten: Kurvige Anfahrt
Die Anfahrt zum Nationalpark zieht sich etwas und ist bereits inklusive der berühmten „African Massage“. Gemeint ist das rhythmische Wippen der Fahrzeuge auf den roten Erdpisten Ugandas. Der Bwindi-Nebelwald befindet sich im Südwesten des Landes, im Dreiländereck mit Ruanda und der Demokratischen Republik Kongo.
Für die 500 Kilometer lange, direkte Fahrt vom Flughafen in der Nähe der Hauptstadt Kampala aus, veranschlagt Google rund zehn Stunden. Eine Schätzung, der man in Ostafrika besser nicht trauen sollte. Wer zu den Gorillas reisen möchte, wählt deshalb nicht den direkten Weg, sondern unternimmt besser gleich eine Rundreise durch Uganda und besucht weitere Reservate wie den Kibale Forest mit seinen Schimpansen oder den Queen-Elizabeth-Nationalpark, wo Löwen auf Bäume klettern.
Der letzte Fahrtabschnitt, zu den für das Gorilla-Tracking zugänglichen Gebieten des Bwindi in den vier Sektoren Rushaga, Ruhija, Buhoma und Nkuringo ist für Fahrzeuge und deren Insassen herausfordernd. Der Regenwald erstreckt sich über die Bergflanken des Albert Rifts am Ostafrikanischen Grabenbruch und liegt zwischen 1160 und 2607 Metern über dem Meeresspiegel. Ohne Serpentinen und teils knackige Steigungen ist dieser Höhenunterschied nicht zu meistern. Entschädigt wird man unterwegs mit Blicken auf die Virunga-Vulkane, prachtvoll angelegte Felder und das bunte Treiben am Rand der Erdwege.
Welche Ausrüstung zum Gorilla Tracking?
Sicherlich könnte man länger über geeignetes Schuhwerk und die Wahl des Trekking-Hemdes philosophieren. Um es kurz zu machen: Wer durch den Nebelwald läuft, den erwarten Schlamm, Bachquerungen, Stolperfallen in Form von Wurzelwerk und Insekten. Einige Reisegäste schwören - wie viele Locals - auf Gummistiefel, andere favorisieren knöchelhohe Trekkingstiefel mit Gamaschen. Wieder andere haben einfach alte Turnschuhe dabei, weil diese immerhin schnell trocknen. Wichtig ist: Das Schuhwerk sollte eingelaufen sein, es sollte nicht auf dessen zukünftigen Verkaufswert spekuliert werden und man muss sich wohlfühlen.
Ansonsten empfehlen sich hohe Socken (zum Schutz vor z.B. Ameisen), eine lange Outdoorhose und ein langärmeliges Hemd (zum Schutz u.a. gegen Dornen) sowie eine Kopfbedeckung. Zudem hat sich das Tragen von Gartenhandschuhen absolut bewährt, da man sich unterwegs im dichten Gebüsch oft an Ästen und Ranken festhält. Auch ein Regencape gehört im Nebelwald zur Ausrüstung, zumindest im Rucksack. Ausreichend Wasser, Snacks und natürlich die Kameraausrüstung gehören beim Gorilla Tracking in Uganda ebenfalls ins Gepäck. Zum Transport des Tagesrucksacks kann vor Ort ein Träger engagiert werden – für diese eine überaus willkommene Möglichkeit eines Zuverdienstes und somit zusätzlicher Anreiz, zum Schutz des Parks beizutragen.
Start mit Trommeln am Nationalpark-Quartier
Am frühen Vormittag finden sich Reisegäste aus aller Welt unter den eindringlichen Gesängen und Trommelrhythmen der Dorftanzgruppe am Posten der Nationalparkverwaltung ein. Dort werden die wertvollen und raren Gorilla-Permits, also die Zugangsberechtigungen zum Bwindi, ausführlich geprüft. Bei basarähnlichen Verhandlungen in einem kleinen Pavillon versuchen die Fahrer und Guides der Reisegruppen offenbar zu beeinflussen, zu welcher Gorillafamilie die Reisegäste zugeteilt werden. Inwiefern dieses Unterfangen erfolgreich ist und Wünsche wirklich berücksichtigt werden, bleibt das Geheimnis der Beteiligten. Es folgt ein Einweisungsgespräch auf Englisch.
Insgesamt dürfen pro Tag maximal acht Personen für genau eine Stunde eine Gorillagruppe besuchen. Ist man erst einmal „zugeteilt“, wird man zu den Rangern geleitet. Die Männer und Frauen halten bereits Schilder mit den Namen der Primatenfamilien in den Händen. Die einzelnen Gruppen leben in unterschiedlichen Teilen des Parks. Wo genau, wissen zu diesem Zeitpunkt selbst die Gruppenführer nur grob. Mit dem Signal zum Aufbruch beginnt man die Suche entweder direkt mit einem Fußmarsch oder mit einer kurzen Anfahrt zum Startpunkt auf der Ladefläche eines Pickups – oft neben einem Trupp Träger sitzend. Sicher ist eins: Die Spannung aller Teilnehmer liegt förmlich in der Luft.
Es geht in den Wald: Gorilla Tracking oder Gorilla Trekking?
Den dichten Regenwald im Bewusstsein zu betreten, dass dort über 400 Berggorillas – aber auch andere Tiere wie Waldelefanten – leben, ist schon etwas Besonderes. Zumal man eben nicht genau weiß, wie lange der Marsch durch den Dschungel eigentlich dauern wird. Der Begleittrupp gibt nur eine ungefähre Vorstellung zur Gehzeit. Mit einem Funkgerät nimmt der Ranger Kontakt zu Trackern auf – Menschen, die teils die Nacht in der Nähe der Menschenaffen verbringen oder bereits frühmorgens in den Wald gegangen sind, um die Tiere zu lokalisieren. Da es hier eigentlich ums „Tracken“, also Auffinden der Tiere, geht, spricht der Fachmann vom Gorilla-Tracking.
Wie anstrengend ist ein Gorilla Trekking in Uganda?
Gorillas sind glücklicherweise nicht unbedingt die Sportler unter den Primaten. Der Bewegungsradius einer Familie beläuft sich am Tag oft nicht auf mehr als 400 Meter. Die Ranger und Tracker wissen also zumindest grob, wo sie suchen müssen. Erfahrungsgemäß dauert ein solches Tracking vom Ausgangspunkt aus durch den Nebelwald pro Weg fünfzehn Minuten oder bis zu drei Stunden. Im zweiten Fall kann man durchaus von einem Gorilla-Trekking sprechen, denn zuvor erwähnte, natürliche Rahmenbedingungen – Schlamm, Wurzeln und Bachläufe – sowie das fordernde Relief des Bwindi können kraftraubend sein. In diesem Moment zahlt sich das Anheuern eines Trägers aus. Die Männer und Frauen helfen bei schwierigen Passagen und achten sorgsam auf ihre „von weit angereisten Schützlinge“.
Der erste Kontakt: Luft anhalten und staunen
Wie so oft. Wenn man es am wenigsten erwartet, wird es ernst. Man läuft um einen Baumriesen, rutscht dabei fast auf einer Wurzel aus und tritt kräftig in den Schlamm. Plötzlich steht jemand im Wald. Mit einem breiten Lächeln begrüßen die Tracker die kleine Gruppe am Ziel ihrer Träume. Wer der Meinung war, die eigene Aufregung bereits am Höhepunkt zu wissen, wird in diesem Moment eines Besseren belehrt.
Jedes Knacken, jede Zikade, jeder herabfallende Tautropfen im dichten Regenwald wird noch einmal intensiver wahrgenommen. Die Augen suchen das Blattwerk ab und der Blick fährt über bemooste Baumwurzeln und kleine Lichtungen. Bis der Verstand das Bild richtig deutet, was man dort Schwarzes im Gebüsch sieht: die Mitglieder der Gorillafamilie.
Das Erlebte ist schwer in Worte zu fassen. Auch geben Bilder keinen wirklichen Eindruck davon, wie es ist, diese beeindruckenden Tiere „live“ zu sehen. Ab dem Erstkontakt läuft jedoch bereits die Uhr. Die erwähnte Stunde Besuchszeit verrinnt. Es gilt entsprechend nicht nur durch Kamerasucher und Telefondisplays zu starren, sondern das Erlebnis bewusst zu genießen. Denn die Stunde bei den Menschenaffen verfliegt regelrecht.
Wie sicher ist ein Gorilla Tracking in Uganda?
Ein Sicherheitsabstand von acht Metern ist bei der Beobachtung der Tiere geboten und wird von den Rangern angemahnt. Wenn jedoch ein Jungtier aus purer Neugier beschließt, schnell auf die im Gras hockenden Besucher zuzustürmen und deutlich näherzukommen, gilt es Ruhe zu bewahren, abzuwarten und so die Situation zu meistern. Die besuchten Gorillafamilien sind allesamt habituiert, d.h. sie wurden in einem monatelangen Prozess an die Anwesenheit von Menschen gewöhnt und es besteht – unter Berücksichtigung aller Hinweise der Nationalparkmitarbeiter – keine wirkliche Gefahr.
Mittagsruhe im Nebelwald: Goodbye, Gorilla …
Berggorillas sind in den Morgenstunden vor allem mit der Nahrungsaufnahme beschäftigt. Sie fressen am Tag bis zu dreißig Kilogramm Blätter, Knospen, Baumrinde und Früchte. Aber auch Schnecken, Würmer und Insektenlarven stehen auf dem Speiseplan der bedrohten Menschenaffen. Affen bedienen sich dafür einfach in der Landschaft. Eine Gorillagruppe besteht aus etwa zehn erwachsenen Weibchen, einigen Jungtieren und dem dominanten Silberrücken. Es wurden aber auch schon Gruppen mit bis zu vierzig Tieren oder einzelne Paare beobachtet.
Es gilt das Treiben zu beobachten. Bis es um die späte Vormittagszeit deutlich ruhiger wird – das „Fresskoma“ setzt ein. Spätestens wenn sich der Silberrücken aufs weiche Blattwerk bettet und die Augenlieder sichtbar schwer werden, wird einem bewusst, wie ähnlich wir den Tieren doch sind.
Die Stunde ist vorbei. Stoisch wandernd und in Gedanken bei den Gorillas versunken geht es zurück zum Startpunkt des Abenteuers. Dort verabschiedet man sich von den Begleitern und bedankt sich mit einem Trinkgeld. Erst in den nächsten Tagen, beim Betrachten der Fotos und beim Erzählen der Erlebnisse zuhause wird einem bewusst werden, was man da eigentlich erlebt hat - beim Gorilla Tracking im Bwindi Nationalpark in Uganda.
Praktische Informationen für Ihr Gorilla Tracking in Uganda
Wo kann man Gorillas sehen?
In Uganda kann man Gorillas im Bwindi Nationalpark und im Mgahinga Nationalpark beobachten. In der Regel finden das Gorilla Trekking im Bwindi statt, da dort mehrere habituierte Gorillafamilien leben. Im Mgahinga Nationalpark an der Grenze zu Ruanda, kann derzeit nur eine Gorillagruppe besucht werden.
Was kostet Gorilla Trekking?
Für den Besuch der Gorillagruppen benötigt man ein Permit, das von der Nationalparkverwaltung ausgestellt wird. Ein Gorilla Permit in Uganda kostet ca. 800 EUR pro Person und erlaubt es, sich den Tieren für eine Stunde zu nähern. Wer sein Gorilla Trekking in Ruanda unternehmen möchte, zahlt derzeit ca. 1500 EUR für das Gorilla Permit.
Wie anstrengend ist ein Gorilla Tracking?
Die Primaten-Trackings können durchaus körperlich anstrengend werden. Es lässt sich schwer voraussagen, wo genau die Gorillafamilien am Trackingtag zu finden sind. Das Gelände im Bwindi Nationalpark ist hügelig bis bergig. Teils sind steile Anstiege oder Abstiege zu bewältigen. Gute Ausdauer und Trittsicherheit sind entsprechend wichtige Voraussetzungen. Es empfiehlt sich daher, vor der Reise einige Wanderungen zu unternehmen, um den eigenen Körper auf das Gorilla Trekking in Uganda vorzubereiten.
Wie lange braucht man für ein Gorilla Tracking in Uganda?
Diese Frage ist nicht pauschal zu beantworten. Je nachdem wo sich die Affenfamilien im Nebelwald befinden, sind Sie zwischen fünfzehn Minuten oder bis zu drei Stunden für den Anmarsch unterwegs. Der Rückweg gestaltet sich oft unspektakulär auf derselben Strecke, sodass ein Gorilla Tracking in Uganda durchaus ein tagfüllendes Programm sein kann.
Ist ein Gorilla Tracking besser in Uganda oder Ruanda?
Einfache Antwort: Ein Gorilla Tracking ist immer eine einmalige und besondere Erfahrung. In Uganda sind die Gorilla Permits deutlich günstiger als in Gorilla Tracking in Ruanda. Ein gewisser Unterschied besteht in der Vegetation des Bwindi Nationalpark in Uganda im Vergleich zum Volcanoes Nationalpark in Ruanda. Während die Anmarschroute im Bwindi mit seinem Nebelwald oft durch dichten Baumbestand und Gestrüpp führt, sind Teile des Volcanoes Nationalpark in Ruanda von der Vegetation her - u.a. mit Bambushainen - offener und besser zugänglich. Allerdings lässt sich der Trek in Ruanda trotzdem nicht pauschal als einfacher beschreiben - je nachdem, wo sich die Berggorillas aufhalten, kann es auch in Ruanda sehr anspruchsvoll werden.
Wie muss ich mich aufs Gorilla Trekking in Uganda vorbereiten?
Es empfiehlt sich bereits vor der Reise Schuhe einzulaufen, Kameratechniken zu üben und sich „einzuwandern“. Eine gewisse Trittsicherheit und grundlegende Kondition können so trainiert werden. Aber keine Sorge: Ein Gorilla Tracking in Uganda ist kein Leistungssport.
Ist ein Besuch bei den Gorillas in Uganda sicher?
Beim Berggorilla Tracking in Uganda besuchen Sie habituierte Familien. Das bedeutet, dass die Gorillagruppen über einen längeren Zeitraum an die Anwesenheit von Menschen gewöhnt wurden. Von den Tieren geht - unter Einhaltung der Hinweise und Anordnungen der Ranger - keine wirkliche Gefahr aus. Unter anderem muss ein Sicherheitsabstand von acht Metern eingehalten werden.
Wann ist die beste Reisezeit für ein Gorilla Trekking?
Gorilla Trekking ist das ganze Jahr über in Uganda, Ruanda und im Kongo möglich. Im Nebelwald von Uganda ist es eigentlich immer feucht und schlammig. Eine interessante Reisezeit mit etwas weniger Besuchern sind die Monate Januar, Februar und März. Während der Regenzeit von April bis Mai sind die Hänge im Bwindi oft sehr rutschig und das Vorankommen im ganzen Land ist herausfordernd. Wer in der Regenzeit reist, sollte flexibel sein und mit Überraschungen im Tagesverlauf rechnen. Die beste Reisezeit und gleichzeitig Hochsaison für ein Gorilla Tracking in Uganda sind die Monate Juni, Juli, August und September. In dieser Zeit sollten Sie unbedingt alle Gorilla Permits im Voraus buchen. Eine gute Reisezeit sind auch die Monate November und Dezember. Die Ausläufer der „kleinen Regenzeit“ sorgen zwar für Niederschläge, jedoch bei weitem nicht in dem Umfang wie während der Hauptregenzeit. Im November und Dezember sind jedoch wiederum weniger Touristen in Uganda unterwegs.
Wie lange kann ich beim Gorilla Tracking in Uganda bei den Gorillas bleiben?
Ab dem ersten Sichtkontakt zur Gorillagruppe läuft die Uhr. Beim Gorilla Tracking in Uganda haben Sie exakt eine Stunde Besuchszeit bei den Tieren.
Kann man zur Gorilla Habituierung in Uganda reisen?
In Uganda hat man die Möglichkeit die Teilnahme an einer Gorilla Habituierung im Bwindi zu buchen. Die Kosten belaufen sich auf ca. 1500 EUR, dafür kann man - wenn einem das Glück hold ist - bis zu vier Stunden bei den Gorillas verbringen. Erfahrungsgemäß sind die Wege zu den Gorillagruppen jedoch länger und die Tiere - welche ja gerade erst an die Anwesenheit der Menschen gewöhnt werden - scheuer. Unter Umständen hat man bei diesem sehr exklusiven Erlebnis also weniger Zeit mit den Berggorillas, als man sich das vielleicht wünscht.
Sollte man beim Gorilla Tracking in Uganda einen Träger anheuern?
Wir empfehlen für ca. 20 USD das Anheuern eines Trägers, welcher nicht nur den Tagesrucksack trägt, sondern auch bei schwierigen Passagen behilflich ist. Die sogenannten „Porter“ leben in den umliegenden Dörfern und kennen das Terrain. Damit es fair zugeht, überwacht die Kommune, dass jeder Träger die Möglichkeit hat, sich einmal im Monat ein „Zubrot“ dazuzuverdienen. Die jungen Männer und Frauen stehen im Nationalpark nach den kurzen Einführungsgesprächen an den Ausgangspunkten fürs Gorilla Tracking bereit.
Gibt es ein Mindestalter fürs Gorilla-Trekking in Uganda?
Das Mindestalter für die Trackings beträgt 15 Jahre.
Was ist beim Gorilla Tracking in Uganda zu beachten?
Die Teilnehmer dürfen nicht an infektiösen Krankheiten leiden. Bitte nehmen Sie eine FFP2 Schutzmaske für die Primaten-Trackings mit - von Menschen übertragbare Krankheiten stellen eine Gefahr für die Gorillas dar.
ganzjährig
12 Stunden
+2h MEZ
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