Eine Reise in das Sultanat Oman
Von Maskat nach Salalah - Sehenswürdigkeiten & Reiseinfos
مرحبا بكم في سلطنة عمان
Ahlan wa Sahlan fe Oman
Willkommen im Sultanat Oman!
Fern und exotisch erscheinen uns die Länder aus 1001 Nacht, wecken Träume von duftenden Gewürzen, lebendigen Märkten und einsamen Wüstenlandschaften. Aber auch Gedanken an umstrittene Frauen- und Arbeitsrechte, strenge Kleidervorschriften und eine Kultur, die uns oft fremd und unverständlich erscheint. Doch diese turbulente Region beginnt, sich zu öffnen, sich von ihren Altlasten zu befreien und neue Spuren im Sand zu hinterlassen.
Großer Vorreiter ist das Sultanat Oman, welches seine Tore für Gäste aus aller Welt öffnet und das wir Ihnen in diesem Beitrag vorstellen möchten. Sie erfahren, wie Beduinen und Ministerinnen Seite an Seite leben, wo vom Sand verwehte Festungen und strahlend weiße Marmorpaläste in der Sonne glänzen und wann sich ganze Landesteile in ein grünes Paradies verwandeln.
Das Sultanat Oman
arabisch
4,5 Millionen
Omanische Rial
Die sieben abenteuerlichen Seereisen Sindbads, der schwere Duft von Myrrhe, Spuren unzähliger Karawanen auf der Weihrauchstraße und die Heiligen Drei Könige, die ihre kostbaren Gaben in ferne Länder brachten - die reiche Vergangenheit des Oman hat sich tief in das kulturelle Gedächtnis der Welt eingebrannt. Doch hinter diesen berühmten Geschichten verbirgt sich ein Land, das unter Reisenden bis heute als ein gut gehütetes Geheimnis gilt.
Nur wenige Flugstunden von Frankfurt entfernt liegt das Sultanat an der südöstlichen Spitze der Arabischen Halbinsel. Es grenzt an die Vereinigten Arabischen Emirate, Saudi-Arabien und den Jemen und gilt als eines der sichersten und fortschrittlichsten Länder Arabiens.
Alle Oman Sehenswürdigkeiten auf einen Blick
Beduinen und Ministerinnen - Bevölkerung und Gesellschaft
Die Omanis sind stolz auf das, was sie in den letzten Jahren erreicht haben. Sie heißen Besucher aus aller Welt mit offenen Armen und reichlich Gastfreundschaft willkommen und laden sie ein, die Schönheiten ihres Landes zu entdecken. Eine stabile Infrastruktur und ein gut ausgebautes Gesundheitssystem erleichtern das Reisen und machen das Land auch für Familien mit Kindern attraktiv. Besonders bei den Frauenrechten geht das Sultanat mit gutem Beispiel voran. Frauen sind nicht nur berufstätig, sondern auch in Regierungspositionen vertreten – ein Novum in der arabischen Welt. Auch der Schleierzwang gehört der Vergangenheit an, wenngleich viele Frauen freiwillig traditionelle Kleidung tragen. So leben heute Beduinen Seite an Seite mit Managerinnen und Ministerinnen.
Wer den gut klimatisierten Flughafen von Maskat als Fremder betritt, wird nach einer Reise durch das Land als Freund verabschiedet.
Jede Ecke, jeder Duft und jedes Lächeln - Kultur und Tradition
Obwohl sich das Leben im Oman unter dem Einfluss von Sultan Qabus ibn Said stark modernisiert hat, sind Tradition und Kultur nicht verloren gegangen. Die Verbindung von 5000 Jahren Seehandelsgeschichte und einer modernen Lebensart verleihen der Kultur eine inspirierende Tiefe und Farbe.
Traditionell werden zur Begrüßung Kaffee (häufig mit Kardamom aromatisiert) und Datteln gereicht – ein Zeichen von Gastfreundschaft. Der verführerische Duft von Weihrauch erfüllt die Luft und zeugt vom Erbe der antiken Weihrauchstraße, welche sich einst wie ein Netz über die arabische Halbinsel spannte. In kleinen Restaurants finden Sie neben traditionell arabischen Gerichten Einflüsse aus der indischen, persischen und sogar ostasiatischen Küche bis hin zu europäischen und amerikanischen Gaumenfreuden. Für Kulturinteressierte ist der Besuch einer der beeindruckenden Festungen, wie das Nizwa-, Jabrin- oder Bahla Fort, ein Muss. Auf Basaren schlendern Männer in bodenlangen Dishdashas und Frauen in farbenfrohen Abayas zwischen filigran geschmiedetem Silber, traditionellen Töpferarbeiten und kunstvoller Weberei aus Seide.
Eine Reise in den Oman bedeutet in eine Welt einzutauchen, in der jede Ecke, jeder Duft und jedes Lächeln eine Geschichte erzählt.
Maskat: Das Zentrum am Golf von Oman
Zwischen den dunklen Felswänden des Hajar-Gebirges und dem azurblauen Küstenstreifen des Golfs von Oman präsentieren sich die Dächer und Fassaden der Hauptstadt Maskat auf den ersten Blick in allen Schattierungen von Weiß, Beige und Ocker. Doch begibt man sich in die schmalen Gassen und Straßen der Stadt wird man schnell von den kontrastreichen Farben und viel Liebe zum Detail überrascht: Schimmernde Glasarbeiten in den Souks, kunstvolle Mosaike an Moscheen und liebevoll gestaltete Museen prägen das Stadtbild.
Statt einer von Wolkenkratzern dominierten Skyline überzeugt die Hauptstadt mit einer traditionellen Atmosphäre und unterscheidet sich so klar von so manchen seiner Nachbarn. Aus Lehm gebaute Häuser mit weißen Fassaden, kunstvolle Bogenfenster und Verzierungen aus Blattgold geben Maskat seinen einzigartigen Charme.
Doch man darf sich nicht vom altertümlichen Baustil und der fast 10.000 Jahre dauernden Geschichte der Stadt täuschen lassen. Ein Großteil von Maskat ist jünger, als man vermuten würde – viele Gebäude wurden erst nach der Machtübernahme von Sultan Qaboos bin Said al Saids im Jahr 1970 erbaut. Seither spricht man im Zusammenhang mit Maskat häufig von der „Capital-Area“ und nicht mehr vom historischen Kern der Stadt. Die Capital-Area umfasst den Ballungsraum rund um das historische Stadtzentrum und wird oft mit der eigentlichen Stadt gleichgesetzt. Heute erstreckt sich das Gebiet über 60 Kilometer entlang der umliegenden Küste und gilt meist als Ausgangspunkt für Oman Reisen.
Unsere Top 3 Sehenswürdigkeiten in Maskat:
1. Die Große Sultan-Qaboos-Moschee
Sie ist eines der wichtigsten Bauwerke des Oman und eine der größten Moscheen der Welt: die große Sultan-Qaboos-Moschee. Aus Sandstein und Marmor erbaut macht das Bauwerk seinem Namen alle Ehre. Auf dem 416.000 m² großen Gelände befinden sich mehrere Gebetshallen, fünf Minarette und eine eigene Bibliothek.
Am mächtigen Haupttor werden die Schuhe ausgezogen. Handgeknüpfte Teppiche, filigrane Verzierungen und prächtige Kronleuchter sind nur einige Höhepunkte bei der Erkundung dieses prunkvollen Komplexes.
Fun Fact: Der Teppich in der Sultan-Qaboos- Moschee gilt als zweitgrößter der Welt. Mehr als 500 Frauen haben vier Jahre gebraucht, um ihn zu weben.
2. Muttrah-Souk
Weihrauch, Myrrhe, Gewürze, Hennafarben, Süßigkeiten, Kaffeekannen, Rosenwasser, Krummdolche, Gold- und Silberschmuck, Töpferarbeiten, Teppiche…die Liste mit Dingen, die Sie in den engen Gassen des Muttrah-Souk entdecken können, scheint endlos. Es fällt nicht schwer, sich hier im Treiben zu verlieren, zu feilschen, zu probieren und in Düften zu baden. Obwohl es in den schmalen Gassen meist etwas kühler ist, haben viele der Stände und Geschäfte nur zwischen 9 -12:30 und 16:30-21 Uhr geöffnet. Die beste Art, der sengenden Mittagshitze zu entkommen, ist ein Besuch im Kaffeehaus am Eingang des Souks. Hier können Sie bei einem süßen Masala-Tee Ihren Besuch in einem der ältesten Souks der arabischen Halbinsel Revue passieren lassen.
3. Bait-Al-Zubair-Museum
Das Bait-Al-Zubair-Museum ist die charmante, kleinere Alternative zum National- und Muscat Gate Museum. Diese private Kollektion der Familie Al Zubair, deren Mitglieder enge Verbindungen zu den Sultanen pflegte, erzählt eindrucksvoll von Omans vielfältigem Erbe und der Geschichte des Landes. Aus dem ehemaligen Wohnhaus entstand ein kulturelles Zentrum, das neben einer umfangreichen Ausstellung omanischer Alltagsgegenstände eine Kunstgalerie und ein Modelldorf im traditionellen omanischen Design beherbergt. Abgerundet wird das Gelände durch einen idyllisch angelegten Garten, der als Oase der Ruhe und Inspiration dient.
Da viele der Sehenswürdigkeiten Maskats weit verstreut sind, ist das Straßennetz sehr gut ausgebaut. Mit einem Fahrzeug lassen sich die umliegenden Berge, Wadis und Dörfer gut erkunden.
Besonders zur Mittagszeit ist der glühende Asphalt aber meist leer. Die Lage zwischen den Felsmassiven heizt der Stadt vor allem im Sommer ordentlich ein. Das erlebte auch der Geograph Abdul Razak im 14. Jahrhundert:
Die Hitze in Muscat war so groß, daß einem das Knochenmark verbrannte, das Schwert im Schaft schmolz und die Edelsteine der Degen in Kohlestückchen verwandelt wurden.
Um sich vor dieser Hitze zu schützen, nutzen die Bewohner der Stadt vor allem die frühen Morgen- und späten Abendstunden um Souks, den Hafen oder den Strand zu besuchen. Zusätzlich helfen Eiscreme und Laban, ein erfrischendes Joghurtgetränk mit Minze, beim Abkühlen. Wem das nicht reicht, der folgt den großen Straßen Richtung Norden in die kühleren Regionen des Hajar.
Hajar-Gebirge: Das Rückgrat Omans
Entlang steiler Bergflanken und sonnenverbrannter Gipfel winden sich schmale Pfade bis auf 3009 m hinauf zum Jebel Shams, auch bekannt als der "Sonnenberg". Stolz thront der höchste Gipfel Omans über beeindruckenden Felswänden, groben Strukturen und zahllosen Gesteinsschichten – das Hajar-Gebirge ist ein Paradies für Trekking-Fans und Geologen.
Vor etwa 5 Millionen Jahren schob sich hier die Arabische Platte gegen die Iranische Platte und bildete mächtige Formationen aus Kreide, Kalkstein und Ophiolith. Auf etwa 450 km Länge umrahmt das Gebirge halbmondförmig die Küste am Golf von Oman und bildet eine natürliche Grenze zwischen der fruchtbaren Küstenebene und dem trockenen Hinterland. Im Westen erstreckt sich das Gebirge bis zur Halbinsel Musandam, wo sich die Felsmassive direkt in das azurblaue Wasser des Persischen Golf stürzen. Im Osten reichen die Ausläufer zu den goldenen Stränden des Naturschutzgebietes Ras al Jinx, wo jedes Jahr Tausende von Meeresschildkröten ihre Eier ablegen.
Das Wadi Samail teilt das Hajar-Gebirge in einen östlichen und einen westlichen Teil. Dieses Tal bildet die lebenswichtige Verbindung zwischen Küste und Hinterland: Hier verlaufen die wichtigsten Verkehrswege, Strom- und Telefonleitungen sowie Pipelines. Der westliche Teil, bekannt als Al-Dschabal Al-Achdar, ist weitgehend erschlossen. Gut ausgeschilderte Trekkingrouten, kleine Bergdörfer, die sich zwischen Serpentinen an die steilen Felswände schmiegen, und die typischen Dattelplantagen prägen das Bild. Der östliche, dünn besiedelte und schwer zugängliche Teil des Gebirges hingegen birgt bis heute geheimnisvolle Schätze. Bis zu acht Meter hohe Grabtürme, älter als die ägyptischen Pyramiden, und die Majlis al Jinn (Versammlungshalle der Geister), die zweitgrößte Höhlenkammer der Welt, geben Forschern aus aller Welt noch immer Rätsel auf.
Die Beine sind müde, Energieriegel leer und ein Szenenwechsel wäre auch nicht schlecht?
Dann folgen Sie uns am besten tiefer in das Landesinnere. Aus dem Schatten der Hajar-Berge geht es auf sandverwehten Straßen in die Wüsten des Landes. Was Sie erwartet? Lassen Sie sich überraschen. Also Sonnenbrille, Lichtschutzfaktor 50 oder mehr und Kopfbedeckung nicht vergessen.
Die Wüsten Omans - Wahiba Sands und das leere Viertel
Die Wüste muss man erlebt haben. Unzählige Bücher, Dokumentationen oder Bilder können es nicht in Worte fassen: die unerbittliche Hitze der Sonne, die scheinbare Unendlichkeit der Dünen oder das Gefühl, wenn sich eine grüne Oase aus dem flimmernden Horizont stemmt. Kaum vorstellbar, dass in dieser lebensfeindlichen Landschaft einst Beduinen mit Kamelen, Ziegen und improvisierten Palmenzweighütten nur mit dem Wissen um Wasserquellen und die Bewegungen der Sterne überlebten.
Auch heute noch sind die Routen in den mächtigen Trichtern der Dünen weder immer gleich noch markiert. Das Vertrauen in die vorausfahrenden Fahrzeuge und die von ihnen hinterlassenen Reifenspuren sind die einzigen Anhaltspunkte auf dem Weg durch den Sand. Ausreichend Benzin und Trinkwasser sind bei Temperaturen um 40°C überlebenswichtig. Wer die Wüste erleben will, muss wissen wie. Am besten eignet sich dafür eine Mietwagenreise durch den Oman.
Wer sich Abenteuer Wüste allein nicht zutraut, dem empfehlen wir eine geführte Tour. Unsere Guides, aufgewachsen unter Akazien und Ghaf-Bäumen kennen die Wüsten genauso gut wie die Beduinen des Landes.
Nur wenige Autostunden von Maskat entfernt liegt das Sandmeer der Wahiba Sands. Benannt nach dem Stamm der Wahiba, bietet die ca. 12.500 km² große Wüste den idealen Einstieg in das zentrale Landesinnere des Oman. Das Eingangstor zur Wüste, der Ort Al-Mintirib, dient als wichtiges Versorgungszentrum für die Beduinen, die im Inneren des Dünenmeers leben. Regelmäßig kreuzen Pickups, voll beladen mit Lebensmitteln, Wasser und Benzin, und verschwinden im endlosen Sand hinter den Dünen. Die Zeit, in der Beduinen mit ihren Karawanen durch die Wüste ziehen, ist vorbei – Kamele und Ziegen werden nur noch als Nutztiere gehalten, geritten werden die „Wüstenschiffe“ heutzutage fast ausschließlich von Touristen. Und manchmal fahren sie sogar mit im Auto.
In Al-Mintirib beginnt der holprige Ritt im 4x4-Geländewagen über die bis zu 200 Meter hohen Sandberge. Aufgrund des anspruchsvollen Terrains empfehlen wir auch Selbstfahrern, die den Oman auf eigene Faust erkunden möchten, sich in der Wüste von einem erfahrenen Omani begleiten zu lassen. Zu hoher Reifendruck, etwas zu viel Gas oder die falsche Auffahrt und schon sitzt der Wagen fest.
Hat man sich erst einmal an den ständig wechselnden Untergrund gewöhnt, gibt es viel zu entdecken. Ein Höhepunkt jeder Omanreise ist sicherlich die Übernachtung in einem der traditionellen Wüstencamps. Zelte wie aus 1001 Nacht lassen Sie ihr eigenes Märchen erleben. Umgeben vom Flüstern der Wüste und dem Funkeln der Milchstraße vergisst selbst der tüchtigste Geschäftsmann sein Smartphone in der Tasche und lebt im Moment.
Darf es eine kleine Kostprobe sein: Thousand Nights Camp, Sama Al Wasil Desert Camp oder der Ferrari unter den Wüstencamps das Canvas Club Private Camp.
Nach langen Gesprächen am Lagerfeuer und einer kühlen Nacht legt sich morgendlicher Nebel, vom Indischen Ozean kommend, wie ein Schleier über die Wüstenlandschaft. Hat sich der Dunst aufgelöst bleiben unzählige in der Sonne schimmernde Tautropfen zurück. Die Wassertropfen sind Lebensspender für die Bewohner der Wüste – denn entgegen allen Erwartungen beherbergt das Sandmeer eine erstaunliche Tier- und Pflanzenwelt. Neben zahllosen Wirbellosen sind hier zahlreiche Vogelarten sowie Wölfe, Wildkatzen, Füchse und Mungos heimisch.
Besonders die Ghaf-Baum-Wälder an den Wüstenrändern bieten den großen Säugetieren Lebensraum und schattige Plätze für die heißen Mittagsstunden. Wie die Menschen in den Innenstädten sind auch die Tiere vor allem in den Abend- und frühen Morgenstunden unterwegs. Zu einer Sichtung gehört daher neben frühem Aufstehen auch eine gehörige Portion Glück.
Haben Sie sich an die Wärme, den ständigen Sand in den Schuhen und den unstillbaren Durst bei 40°C gewöhnt? Gut. Dann würden wir ihnen jetzt gern die Rub al Khali vorstellen. Der große Bruder der Wahiba Sands ist die größte Sandwüste der Erde und wird nicht ohne Grund als „das Leere Viertel“ bezeichnet. Mit einer Fläche größer als Frankreich und einer Einwohnerzahl, die gegen null geht, ist die Rub al Khali mit Sicherheit einer der Top 10 Orte, an denen man nicht verloren gehen möchte.
Regen? Gab es seit Jahren nicht mehr. Wie viel Grad? Mein Thermometer geht nur bis 50°C.
Die bis zu 300 Meter hohen Dünen erstrecken sich auf etwa 680.000 km² über vier Länder: Saudi-Arabien, die Vereinigten Arabischen Emirate, Oman und Jemen. Große Teile der Wüste gelten bis heute als unerforscht und wurden ausschließlich mittels Satelliten aus dem Weltraum betrachtet. Temperaturen von bis zu 60°C bringen auch fortschrittlichste Technik und vor allem Menschen an ihre Grenzen. So gilt die Rub al Khali als eines der unzugänglichsten Gebiete der Erde und wird selbst von den Beduinen des Landes gemieden.
Der Süden - Arabia Felix
„Arabia Felix“ - Glückliches Arabien. So lobten die alten Römer die Provinz Dhofar im Süden des Oman.
Warum? Nun, man stelle sich vor wie Händler, Gesandte und Reisende nach monatelangen Strapazen die Kalksteinberge des Dhofar-Gebirges überquerten und auf dieses unerwartete Paradies inmitten eines sonst so kargen Glutofens stießen: nebelverhangene Täler und blühende Oasen, durchzogen von schimmernden Wasserfällen, die sich in lebendige, grüne Wadis ergießen. Ein Anblick so surreal, man könnte glauben es sei eine Fata Morgana.
Genau genommen trifft diese Beschreibung nur auf den schmalen Küstenstreifen um Salalah zu. Knapp 1000 Kilometer von Maskat entfernt teilt das Dhofar-Gebirge die Provinz in zwei Teile: Im Norden liegen große Teile der trockenen und unwirtlichen Rub al Khali. Die Landschaft ist karg und nahezu unbewohnt. Im Gegensatz dazu präsentiert sich der Süden an der Küste als eine der lebendigsten und grünsten Regionen Arabiens.
Grund für diese starken Gegensätze ist das für die Halbinsel einzigartige Monsunklima. Zwischen Juni und September verfangen sich die schweren Regenwolken des Khareef an den bis zu 1800 Meter hohen Berghängen des Gebirgsplateaus und hüllen den schmalen Küstenstreifen in einen anhaltenden Nieselregen. Die Vegetation explodiert förmlich und der Süden des Oman erblüht in seiner ganzen Pracht.
Die ideale Reisezeit für den Süden Omans sind die Monate Oktober bis März. Der Nieselregen lässt nach, das Klima ist angenehm kühl und die Landschaft präsentiert sich in leuchtenden Farben. Eine Empfehlung vor allem für Europäer. Besucher aus den arabischen Nachbarländern und den Golfstaaten zieht es hingegen während der Monsunzeit in die Region, das kühle Klima und der anhaltende Regen gelten als besondere Attraktionen der Region.
Salalah - die „Karibik des Oman“
Im Zentrum dieses Paradieses liegt Salalah, eine tropische anmutende Küstenstadt, die Reisende mit ausgedehnten Sandstränden, bunten Märkten und einer üppigen Vegetation empfängt. Als Heimat von etwa 374.000 Einwohnern erstreckt sich die Stadt mit einer Mischung aus Beton- und Kalksteinhäusern über 15 Kilometer entlang der Küste des Arabischen Meers und vereint moderne Architektur mit dem Charme des Alten.
Einmal im Ort angekommen heißt es den Sand von der klebrigen Haut waschen, Kopf unter Wasser tauchen und im Schatten einer Palme dem Rauschen der Wellen verfallen. Auch wenn die Stadt selbst nur wenige klassische Sehenswürdigkeiten bietet, offenbart sich bei einem Bummel entlang der Promenade schnell, warum Salalah oft als die „Karibik des Oman“ bezeichnet wird.
Auf dem Weihrauch-Souk Al Hafah findet man einige der raffiniertesten Räuchermischungen des Landes. Hier findet man geheime Kompositionen aus Weihrauch, Myrrhe, Sandelholz und Blütenessenzen. Die Rezepturen werden traditionell nur zwischen Mutter und Töchtern weitergegeben.
Wer dem herben Duft des Orients ein wenig Süße und Zitrusfrische vorzieht, der sollte einen Abstecher zu den umliegenden Plantagen machen. Schattige Pfade schlängeln sich durch Kokospalmen, unter denen Papayas, Bananen, Limonen und indische Mandeln gedeihen. Entlang der Straßen locken zahlreiche Stände mit frischen Säften sowie Obst und Gemüse direkt vom Feld.
Ein weiteres Highlight sind die nahegelegenen Wadis, die gerade in der Monsunzeit ihre ganze Schönheit entfalten. Flüsse und Oasen füllen sich, schaffen türkisfarbene Wasserlöcher und traumhafte Wasserfälle. Auf einfachen Wanderungen durch die Oasen genießen Sie das einzigartige Flair und entdecken mit etwas Glück Kamele, die sich in der fruchtbaren Vegetation wohlfühlen. Eine sichere Anlaufstelle ist das Wadi Darbat, das etwas östlich der Stadt zu finden ist.
Weihrauch – Tränen der Götter
Weihrauch, einst ebenso kostbar wie Gold, galt in vielen Kulturen, darunter Persien, Rom, Griechenland und Ägypten, als heilig und begehrt. Seine Verwendung reichte von Salben und Medizin bis hin zu Weihrauchopfern – Kaiser Nero ließ sogar ganz Rom in Weihrauchwolken hüllen, um nur einige Beispiele zu nennen.
Heutzutage sind etwa 25 Arten von Weihrauchbäumen bekannt, deren Vorkommen auf begrenzte Gebiete in Südarabien, Äthiopien, Eritrea, Sudan und Indien beschränkt ist. Diese kleinen, knorrigen Bäume wachsen wild und lassen sich nicht kultivieren, auch im Oman, in den Ausläufern des Dhofar-Gebirges, finden sie sich.
Zur Ernte wird die Rinde der Bäume angeritzt, woraufhin goldfarbenes Harz austritt und über drei Wochen zu einer bernsteinähnlichen Masse trocknet. Dieser Prozess wird mehrmals wiederholt, bis das Harz geerntet werden kann.
Die Qualität des gelblich bis weißen Harz wird nach seiner Farbe bewertet – je heller, desto hochwertiger. Verkauft wird es dann auf zahlreichen Souks. Der entstehende Rauch beim Verbrennen des Weihrauchs parfümiert Räume und Kleidung, verleiht Trinkwasser eine erfrischende Note und wirkt durch seine ätherischen Dämpfe desinfizierend sowie lindernd bei Atembeschwerden. In fester Form kann das bittere Harz zudem gekaut werden und soll gegen Magen-, Darm- und Nierenbeschwerden helfen.
Wie ist nun eine Reise in den Oman?
Nun, letztendlich liegt die Antwort auf diese Frage bei Ihnen. Ist es der Charme der alten Seefahrerstadt Maskat, die schroffen Felsen des Hajar-Gebirges, die erdende Stille der Wüste, oder die tropische Gelassenheit Salalahs, die Ihre Sehnsucht weckt? Der Oman bietet eine überraschende Vielfalt für seine Besucher - so hat jeder Reisende die Möglichkeit, das Land auf ganz eigene Art und Weise zu entdecken.
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